16. November 2009

Umweltlabel kritisch hinterfragen

Kategorie: Sonstige, Haushalt und Sparen, Kleidung, Strom sparen, Lebensmittel, Körperpflege, Büro

Umweltbewusstes Einkaufen liegt im Trend. Hersteller und Händler haben darauf reagiert. Längst sind Produkte, die als umweltverträglich, schadstofffrei, biologisch abbaubar oder besonders energieeffizient deklariert sind, nicht mehr ausschließlich in Bioläden oder Reformhäusern zu finden. Doch nicht alle Siegel garantieren nachhaltige und umweltfreundliche Produkte.

Vor allem wenn statt Bio-Siegel oder Blauem Engel eigenständige Ökosiegel eingesetzt werden, ist Vorsicht geboten. Denn nicht wenige Firmen setzen Fantasielogos ein, um ihren Produkten ein umweltfreundliches Image zu verleihen.

Der BUND empfiehlt, die Herstellerangaben genau zu prüfen. So weisen einige Siegel nur auf einen bestimmten Aspekt, zum Beispiel die umweltfreundliche Verpackung hin, ohne weitere Auskünfte über den Produktionsprozess oder die Inhaltsstoffe zu geben. Ähnlich irreführend sind werbewirksame Aufdrucke wie "ohne Konservierungsstoffe" oder "ohne Ammoniak", wenn sich darüber hinaus keine Angaben zur Umweltverträglichkeit des Produktes finden. Auch das Datum der Siegelvergabe sollte beachtet werden. Elektrogeräte zum Beispiel, die vor zwei Jahren als „besonders energieeffizient“ ausgewiesen wurden, sind im Vergleich mit jüngeren Modellen heute oft schon reine Stromfresser. 

Selbst bei ökologisch produzierten Lebensmitteln, wo die Begriffe "bio" und "öko" gesetzlich geschützt sind, gibt es noch Unterschiede. Zwar erfüllen alle Bio-Nahrungsmittel die Mindeststandards der EU-Ökoverordnung. Die Standards der deutschen Bio-Anbauverbände für die Vergabe ihrer eigenen Siegel sind jedoch strenger, d.h. deren Produkte sind umweltfreundlicher.

Zudem ist zu beachten, dass auch fair gehandelte und nachhaltig produzierte Waren aus ökologischer Sicht bedenklich sein können wenn sie über lange Strecken transportiert werden, um in deutschen Supermärkten verkauft zu werden.

Da viele Umweltlabels bei einer Vergabe unterschiedliche Maßstäbe erfüllen, rät der BUND generell, nicht blind auf Öko-Siegel zu vertrauen, sondern sich im Zweifel über Verarbeitungsbedingungen, Transport, Energieverbrauch oder einzelne Bestandteile der Produkte beim Verkäufer oder Hersteller zu informieren.

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Berlin, 16. November 2009




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