3. August 2016

Grillkohle aus europäischen Wäldern

Kategorie: Haushalt und Sparen, Klima, Natur

Beim Kauf auf zertifizierte Siegel achten. Foto: Ting Chen / Holzkohle / CC BY 2.0 / flickr.com

Im Sommer ist bei vielen vor allem eines angesagt: Grillen im Park, auf dem Balkon oder im eigenen Garten. Wer dabei nicht zur Abholzung tropischer Wälder beitragen möchte, sollte beim Kauf der Grillkohle genau hinschauen. Noch immer werden tropische und subtropische Wälder für das Geschäft mit der Holzkohle gerodet.

Jahr für Jahr importiert Deutschland Tausende Tonnen Holzkohle aus der ganzen Welt – 2015 waren es laut Statistischem Bundesamt rund 230.000 Tonnen. Die größte Menge kommt aus Polen (74.065 Tonnen), gefolgt von Paraguay (34.048 Tonnen) und Nigeria (31.816 Tonnen). Insgesamt sind mehr als ein Viertel der Holzkohle-Importe aus Südamerika, Afrika und Asien. In Deutschland angekommen, packen die Hersteller die importierte Holzkohle lediglich ab, nur wenige Firmen stellen Holzkohle noch selbst her.

Angaben wie "Kein Tropenholz" sind Augenwischerei

Der BUND empfiehlt Grillkohle, die mit dem Naturlandsiegel zertifiziert ist, möglichst aus heimischen Buchen. Auch FSC-zertifiziertes Holz ist eine umweltfreundliche Alternative, allerdings nur, wenn es aus europäischen Laubwäldern stammt. Anders als das Landwirtschaftsministerium empfiehlt der BUND das PEFC-Siegel ausdrücklich nicht, weil es sich um eine "Mogelpackung" mit niedrigeren Standards handele. Ökologisch Grillen kann man auch mit Olivenkernen, Weinreben oder Kokosnussschalen – alles Abfallpro­dukte aus landwirtschaftlicher Produktion.

Greift man dabei noch zu Olivenkernen und Weinreben aus Europa, ist das Klima auch durch kürzere Transportwege geschützt. Zu finden sind die ökologischen Alternativen vor allem in Biomärkten oder im Internet. Fehlen auf der Verpackung Angaben zur Herkunft der Grillkohle, ist die Wahrscheinlich­keit hoch, dass Tropenholz zur Herstellung verwendet wurde. Leider gilt dies sogar dann, wenn der Hinweis "Kein Tropenholz" auf der Verpackung steht. Auch Angaben wie "aus bewirtschafteten Forstbeständen" oder "Naturprodukt" sind ohne vertrauenswür­diges Siegel eher Augenwischerei.

Stand: August 2016

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